Die Psychotherapie ist ein wichtiges Element bei der Behandlung psychischer und psychosomatischer Erkrankungen. Laut Psychotherapeutengesetz wird sie wie folgt definiert: „Jede mittels wissenschaftlich anerkannter psychotherapeutischer Verfahren vorgenommene Tätigkeit zur Feststellung, Heilung oder Linderung von Störungen mit Krankheitswert, bei denen Psychotherapie indiziert ist“.

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Ziele und Methoden der Psychotherapie
Bei dieser Behandlungsform handelt es sich um einen bewussten, geplanten Prozess zwischen dem Patienten und dem Psychotherapeuten. Das Ziel besteht darin, psychisches Leid zu lindern oder zu heilen, Verhaltensstörungen positiv zu beeinflussen und zwischenmenschliche Konflikte zu bewältigen. Zum Einsatz kommen dabei insbesondere psychologische Mittel, die im Erleben und Verhalten ansetzen. Im Fokus stehen die nonverbale und die verbale Kommunikation. Die Methoden sind äusserst vielfältig und umfassen unter anderem einzel- und gruppentherapeutische Massnahmen. Zu den wichtigsten psychotherapeutischen Verfahren zählen:
– analytische und tiefenpsychologisch fundierte Therapie
– Psychoanalysen nach Freud, Adler oder Jung
– Gesprächspsychotherapie (weitere Infos auf praxis-margulies.ch)
– systemische Therapie
– neurolinguistisches Programmieren
– bioenergetische Analyse

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Anwendungsgebiete für psychotherapeutische Verfahren
Die Einsatzfelder für die Psychotherapie sind äusserst facettenreich. Moderne Verfahren gehen gezielt auf die Bedürfnisse des Patienten und auf dessen konkretes Beschwerdebild ein. Psychotherapeutisch behandelt werden beispielsweise Depressionen, Angststörungen, Zwangsstörungen und die posttraumatische Belastungsstörung. Auch bei Persönlichkeitsstörungen wie Borderline, Essstörungen wie Bulimie und Magersucht oder bei tief greifenden Entwicklungsstörungen wie Autismus können psychotherapeutische Methoden zur Anwendung kommen.
Die Verschiedenartigkeit der Störungen und Erkrankungen verdeutlicht, weshalb es unterschiedliche Therapieformen geben muss, welche exakt auf die jeweiligen Erfordernisse eingehen. Nur so haben Psychologen die Möglichkeit, den individuellen Ansprüchen der einzelnen Patienten gerecht zu werden und psychisch kranke Personen in vollem Umfang zu versorgen.
Wann wird eine Psychotherapie erforderlich?
Die therapeutische Hilfe wird insbesondere dann notwendig, wenn Menschen selbst innerhalb sozialer Netzwerke nicht mehr fähig sind, ihre Probleme allein zu bewältigen und sich im Alltag zurechtzufinden. Dies gilt vor allem dann, wenn die Beschwerden bereits länger bestehen oder sich verschlimmern. Psychische Erkrankungen sind für Betroffene und Angehörige zum Teil nur schwer zu erkennen.
Es empfiehlt sich jedoch, professionellen Rat einzuholen, wenn seelische Veränderungen auftreten, die sich nicht ausreichend erklären lassen, bei dauerhaften Stimmungsschwankungen, Gereiztheit und Aggressionen, wenn Sorgen und Ängste überhandnehmen oder Schlafstörungen oder körperliche Probleme über längere Zeit anhalten, ohne dass eine organische Ursache gefunden wird.

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Die eigene Bereitschaft als Grundvoraussetzung
Viele Menschen sehen in dem Schritt, einen Psychotherapeuten aufzusuchen, ein persönliches Versagen. Bei immer wiederkehrenden seelischen Störungen ist es jedoch wichtig, eine professionelle Beratung schnellstmöglich in Anspruch zu nehmen.
Eine solche Therapie kann nur erfolgreich sein, wenn der Patient in der Lage ist, Selbstkritik zu üben und „in sich zu gehen“. Die Betroffenen müssen sich im Klaren darüber sein, dass es sich dabei unter Umständen um einen schmerzhaften Prozess handelt, der häufig unangenehme Erkenntnisse und Erfahrungen zutage bringt. Wer psychotherapeutische Hilfe in Anspruch nehmen möchte, muss ernsthaft dazu bereit sein, sich über einen längeren Zeitraum mit seinen Problemen auseinanderzusetzen und eng mit einem Therapeuten zu deren Lösung zusammenzuarbeiten.
Eine ambulante Behandlung kann ausserdem nur dann Erfolg bringen, wenn ein Mindestmass an psychischer Belastbarkeit und Stabilität gegeben ist. Anderenfalls bietet sich eine vorgeschaltete stationäre psychiatrisch-psychotherapeutische Therapie an, die in einigen Fällen sogar unumgänglich ist.